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Bier im Mittelalter – Ein Blick zur Zeit von Thomas von Aquin

 

Im Rahmen der Thomas-Projekttage 2025 haben wir uns mit einem eher unerwarteten, aber spannenden Thema beschäftigt: der Bedeutung des Bieres zur Zeit von Thomas von Aquin. Schnell wurde klar – Bier war im Mittelalter nicht einfach nur ein Getränk, sondern ein wichtiger Teil des Alltags.

Zur Zeit von Thomas von Aquin (1225–1274) war Bier vor allem in den nördlichen Regionen Europas weit verbreitet. Da Trinkwasser oft verunreinigt war, galt Bier – besonders das sogenannte Dünnbier mit wenig Alkohol – als sichere und nahrhafte Alternative. Vor allem Klöster spielten eine zentrale Rolle: Dort wurde Bier gebraut, um die Gemeinschaft zu versorgen und sogar Fastenzeiten zu überbrücken. Es wurde nicht nur getrunken, sondern auch verkauft, wodurch viele Klöster Einnahmen für karitative Zwecke erwirtschafteten.

Ein Highlight unseres Projekts war der Besuch einer kleinen Brauerei in der Umgebung. Dort konnten wir nicht nur viel über das traditionelle Brauhandwerk lernen – wir durften sogar selbst aktiv werden: Wir haben eigene Maische hergestellt und so hautnah erlebt, wie aus Getreide mit Wasser, Zeit und Hitze der erste Schritt zum Bier entsteht. Dabei wurde uns deutlich, wie viel Wissen und Arbeit hinter dem Brauen steckt – auch schon im Mittelalter.

Obwohl Thomas von Aquin selbst keine Schriften über Bier verfasst hat, passt das Thema dennoch gut zu seinen Gedanken. In seiner Lehre über die Tugenden betonte er immer wieder die Bedeutung der Mäßigung – eine Haltung, die auch beim Biergenuss wichtig war und ist.