Sozialkunde
Als Leitfach der politischen Bildung ist Sozialkunde Pflichtfach für alle Schüler in den Jahrgangsstufen 10 mit 12. In seinem Zentrum stehen der Mensch als soziales und politisches Wesen (Zoon politikon), die wichtigsten Formen des gesellschaftlichen Zusammenlebens, die demokratische Gestaltung staatlicher Ordnung, die Mitgestaltung der internationalen Politik, insgesamt folglich die Erziehung zur Demokratie. Zielsetzung ist, die Schüler auf der Grundlage des Menschenbildes der Demokratie zu eigenverantwortlichem Handeln, Urteilsfähigkeit und zur Übernahme von Verantwortung in der Gesellschaft zu erziehen.
Der Unterricht vermittelt den Schülern die Fähigkeit, gegenwärtiges Geschehen mit Blick auf Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft im nationalen wie internationalen Rahmen auf historische Entwicklungen zu beziehen, was durch eine Zusammenarbeit der Fächer Sozialkunde und Geschichte befördert wird.
Der rasche Wandel in Staat und Gesellschaft wird im Hinblick auf die grundlegenden Herausforderungen des 21. Jahrhunderts bewusst gemacht. Dabei wird von einer prinzipiellen Offenheit der Zukunft ausgegangen. Gestaltungsspielräume und alternative Lösungsansätze für die Bewältigung aktueller und künftiger Probleme werden aufgezeigt und erörtert.


Sozialkunde als wichtigstes Fach zur Wertevermittlung und Werteerziehung trägt zum Aufbau eines individuellen Wertesystems bei, das ethische Maßstäbe für die eigene Lebensführung setzt, sich auf Demokratie, Frieden und Freiheit als fundamentale Prinzipien und insbesondere auf die Achtung der Menschenwürde sowie der Menschen- und Bürgerrechte gründet und damit die Ablehnung extremistischer Grundhaltungen einschließt.
Dem Bezug zur Lebenswelt der Schüler kommt in Sozialkunde eine ganz besondere Bedeutung zu.
Im Unterricht sollen daher immer wieder Ereignisse und Entwicklungen thematisiert werden, welche die Schüler unmittelbar oder mittelbar betreffen, vom lokalen bzw. regionalen und nationalen Rahmen bis hin zu weltpolitischen Vorgängen.
Die Schüler werden auf ihrem Weg zum mündigen, rational handelnden Staatsbürger gefördert. Sie sollen einerseits selbstbewusst eigene Interessen vertreten können, sich andererseits aber auch verantwortungsbewusst, konsensfähig und tolerant zeigen und sich in die Schulgemeinschaft und die Gesellschaft insgesamt integrieren.


Als Leitfach der politischen Bildung hat das Fach Sozialkunde eine systematisierende Funktion. Kenntnisse, die in den vorangegangenen Jahrgangsstufen in verschiedenen anderen Fächern, insbesondere Katholische und Evangelische Religionslehre bzw. Geschichte, Geographie sowie Wirtschaft und Recht, im Sinn eines aufbauenden Lernens im Bereich der politischen Bildung erworben worden sind, sollen nach den Kategorien des Faches in einen politisch akzentuierenden Zusammenhang gestellt werden.
Bei der Behandlung fächerübergreifender Bildungs- und Erziehungsziele kann das Fach einen wichtigen Beitrag leisten, vorrangig bei den Themenbereichen Politik, Medien, Menschenwürde/Menschenrechte, Ökonomie, Umwelt, Europa und Frieden.
In der Oberstufe wirkt Sozialkunde regelmäßig bei Projekten und Studientagen zu Themen der politischen Bildung mit. Im Rahmen von Seminaren können z. B. Kenntnisse und fachspezifische Kompetenzen vertieft werden.